February 11, 2025

Wie sollte ein Webdesign-Projekt ablaufen?

Gegenseitige Erwartungen Managen

Falls Sie bisher noch keine eigene Webseite haben, oder das letzte Projekt (falls man es denn so nennen darf) schon einige Zeit zurückliegt, fragen Sie sich mit Sicherheit: wie läuft so ein Projekt ab? In eigener Sache (als Webdesigner) kann ich dazu in erster Linie sagen: Es ist überaus wichtig, nahezu schon essentiell, dass beide Seiten von Anfang an wissen, was von ihnen jeweils erwartet wird. Sie erwartet hier jedoch kein Leitfaden, welche Meilensteine und Zeitabläufe ein Webdesign-Projekt haben soll, sondern eher, wie man von Anfang an sicherstellt, dass die jeweiligen Erwartungen voll getroffen werden. Der folgende Text ist also sowohl für Dienstleister (insbesondere Webdesigner) als auch für Kunden sehr lehrreich.

Beispiele sagen mehr als 1000 Worte. Deshalb lassen wir uns direkt mit einem negativen Beispiel starten:

Ein Zahnarzt mit einer kleinen Praxis und drei Mitarbeitern entscheidet sich endlich, bei dem Webdesigner um die Ecke eine Website in Auftrag zu geben. Vertrag unterschrieben, grobe Inhalte besprochen – los gehts!

Doch dann: Stille. 10 Tage lang. Während der Zahnarzt sich fragt, ob die 50% Anzahlung wirklich gut angelegt waren, ploppt endlich eine E-Mail auf: 'Ich habe ein erstes Update für Sie! Schauen Sie auf Ihr Projektboard. Dort finden Sie auch einen ersten Entwurf für das Layout' Was für ein Projektboard? Was für ein Layout? Das haben wir doch noch nie besprochen.

Der Zahnarzt fühlt sich wie im falschen Film

Daraus können wir direkt mehrere Punkte ableiten, wie es nicht laufen sollte:

  • Der Auftraggeber hat seit der Vertragsunterzeichnung einige Tage nichts mehr vom Auftragnehmer gehört
  • der Ablauf des Projektes war demzufolge für den Auftraggeber unklar
  • der Auftragnehmer meldet sich beim Auftraggeber und bittet Ihn, einen Blick auf ‘sein Projektboard’ zu werfen. Der Auftraggeber hat jedoch bisher nie erläutert bekommen, was das Projektboard ist, geschwiege denn wie es funktioniert. Einen Link dazu hat er übrigens auch nie erhalten.

Wir sehen also schon worauf es hinaus läuft. Das Ziel dieses Blogbeitrages ist es nicht, eine akademische Vorgehensweise zu erläutern, wie genau ein Projekt ablaufen soll. Was jedoch das Ziel ist: Beide Seiten sollten so früh wie möglich ihre Erwartungen aneinander klären. Von Seiten des Auftragnehmers ist es umso wichtiger, dass dies in einem standardisierten Rahmen passiert. Schließlich ist er derjenige, der die Erfahrung haben sollte, wie es in Webdesign-Projekten abläuft.

Schauen wir uns dazu ein Beispiel an, wie es besser laufen kann:

Der Zahnarzt sucht online nach einem gut bewerteten Webdesigner. Von wo aus dieser arbeitet, ist ihm eigentlich egal. Er wird schnell fündig und es gibt einen ausreichend langen Zoom-Call in dem alle Einzelheiten über des potentielle Projekt geklärt werden können. Bevor es überhaupt zur Vertragsunterzeichnung kommt, wird geklärt, was dem Auftraggeber besonders wichtig ist. Es stellt sich heraus, dass er gerne einen Online-Terminkalender auf seiner Webseite haben möchte und das für ihn das wichtigste an dem ganzen Projekt ist.

Direkt nach Vertragsunterzeichnung wird ein kurzer Termin vereinbart, um alle Zugänge zu klären und die Roadmap zu besprechen. Da der Termin erst 2 Tage nach Vertragsunterzeichnung stattfindet, kann der Auftragnehmer bereits 2 Tools zur digitalen Terminvereinbarung recherchieren und direkt in dem Termin vorstellen. Was außerdem in dem Termin passiert: der Zahnarzt kriegt eine Übersicht über das Projektplanungs-Tool welches der Webdesigner benutzt.

Direkt im Termin legen beide zusammen einen Account für den Zahnarzt an und es wird direkt kurz erläutert, wie man das individuelle Projektboard benutzt. Außerdem bekommt der Auftraggeber direkt ein pdf zugeschickt, auf dem alle Ansprechpartner, Links zu Tools und der übliche Ablaufplan eines Projektes zusammengefasst sind. Er fühlt sich von Anfang an gut aufgehoben und freut sich, bald eine eigene Webseite mit Online-Terminvereinbarung zu haben.

Damit kann er schließlich vor allem sein Personal in der Praxis entlasten und eine bessere Nutzererfahrung für seine Patienten bieten.

Was können wir aus diesem Beispiel ableiten?

  • Es ist ungemein wichtig, genau zu wissen, welches Ziel mit der Webseite erreicht werden soll
  • Es sollte einen genau festgelegten Zeitpunkt geben, an dem der Kunde zum ersten mal nach Vertragsabschluss wieder vom Dienstleister hört
  • Es sollte sehr früh im Projekt ein technisches Onboarding geben. Dort werden alle Zugänge zu Tools besprochen. Außerdem sollte der Termin noch dazu dienen, den weiteren Ablauf des Projektes zu klären. Dies von Dienstleister-Seite aus zu standardisieren, hilft, um eine gleichbleibende Qualität zu gewährleisten
  • Eine Übersicht über alle Kontakte, Zugänge (inkl. Links) sowie dem Ablauf des Projektes hilft, damit der Kunde sich noch besser aufgehoben fühlt und mit einem guten Gefühl auf die weitere Zusammenarbeit blickt

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein erfolgreiches Webdesign-Projekt von einer klaren Kommunikation und gut gemanagten Erwartungen abhängt. Sowohl der Auftraggeber als auch der Webdesigner profitieren von einem strukturierten Ansatz, der von Anfang an Transparenz, regelmäßige Updates und ein technisches Onboarding beinhaltet. Indem beide Parteien ihre Ziele, Erwartungen und Verantwortlichkeiten klar definieren, wird nicht nur ein reibungsloserer Projektablauf gewährleistet, sondern auch die Grundlage für eine positive und produktive Zusammenarbeit geschaffen. Letztendlich führt dies zu einem besseren Endergebnis - einer Webseite, die nicht nur den technischen Anforderungen entspricht, sondern auch die Geschäftsziele des Auftraggebers effektiv unterstützt.

Falls Sie sich für weitere Infos über ein mögliches Webdesign Projekt interessieren, dann zögern Sie nicht und vereinbaren ein unverbindliches Kennenlern-Gespräch mit mir.

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